Groß war die Freude bei den Grünen auf dem Bolzplatz in Wimbern, Toni Hofreiter zum Thema Lückenschluss A46/B7n begrüßen zu dürfen. Als GRÜNER Verkehrsexperte und ehemaliger Vorsitzender des Bundes-Verkehrsausschusses sprach er Klartext.
Er bezeichnete den geplanten Autobahn- oder Bundesstraßenbau als überflüssig. Auch ohne diesen Lückenschluss gehe es der Wirtschaft gut. Vor Corona hätten Firmen gut hier investiert.
GRÜNER Verkehrsexperte Toni Horeiter: „Jeder Kilometer mehr ein Klimakiller“
Die 19 km Lückenschluss müssten raus aus dem Bundesverkehrswegeplan, denn jeder Kilometer mehr sei durch den vermehrten Ausstoß von CO2 ein weiterer Klimakiller, so Hofreiter. Man sähe es bereits an den Fichtenkulturen vor Ort. Durch die aktuelle Erderwärmung in Deutschland um rund 1 Grad, hätten Borkenkäfer und Dürre in einem solchen Ausmaß zugenommen, dass die Fichten auch hier in der Region nicht mehr zu retten seien.
Der Soester Anzeiger hat eine Bildergalerie von Hofreiters Besuch online – Link folgen!
„Wir brauchen dringend eine andere Verkehrspolitik“, betont er. Der Bundesverkehrswegeplan sei nicht zielführend, weil hier Straße und andere Verkehrsmitteln nicht zusammen gedacht werden. Das müsse sich ändern! „Denn“, so Hofreiter, „die Klimakrise ist bereits in Deutschland angekommen. Wir zerstören uns unsere eigene Lebensgrundlage, da wir Tiere und Pflanzen bis an den Rand des Ausstrebens bringen.“ Das habe viel mit unserem immensen Flächenverbrauch und dem Zerschneiden von Äckern, Wäldern und Erholungsgebieten durch Straßen und Bebauung zu tun.
A46-Lückenschluss: „Gigantische Kosten sinnvoller vor Ort investieren“
Die gigantischen Kosten für die 19 km Lückenschluss von mindestens 500 Mio. Euro könnte man sinnvoller hier vor Ort mit Hilfe eines Bundesmobilitätsplans investieren, so Hofreiter. Mit dem Geld könnten in der Region Straße und Schiene richtig miteinander verzahnt werden. Bahnhöfe sollten sog. Mobilitätsdrehscheiben werden. In gut sanieren Bahnhöfen müssten Tickets und Verpflegung erworben werden können. Man müsse dort einen sauberen, sicheren Wartebereich mit Toiletten einrichten. Bahn und Bus müssten für echte Anschlüsse sorgen. Sichere Parkplätze für Autos, Pedelecs und Bikes sollten das Angebot abrunden. Auch im ländlichen Bereich!
„Dafür brauchen wir andere Mehrheiten!“ sagte Toni Hofreiter abschließend. Die jetzigen Kommunalwahlen hätten große Bedeutung, um die Verkehrswende vor Ort zu gestalten.
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