Kindheit in Dortmund
Ich bin 1964 in Dortmund geboren. Die Kindheit im Ruhrgebiet hat mich in vielerlei Hinsicht geprägt. Da sind die sichtbaren Brüche in der Stadt, die gut situierte Bürgerschaft auf der einen, Entbehrung und Armut auf der anderen Seite. Denk ich an Dortmund, dann habe ich zuerst den brennenden Hochofen in Wellinghofen und das Haus meiner Großeltern, in dem ich aufgewachsen bin, vor Augen.
Drei Generationen unter einem Dach – ich wurde groß mit Erzählungen vom Hungern und Hamstern, von Verlust und Neuanfang und dem Wunsch, zu gestalten. Mein Opa hat viel erzählt von seinen Erlebnissen in zwei Weltkriegen und mir eine Gewissheit mitgegeben: Dass so etwas nie wieder geschehen darf.
Meine Eltern steckten viel ein und gaben doch nie auf, wagten immer wieder Neues. Mit 58 Jahren hat mein Vater, nach einem ganzen Arbeitsleben bei Hoesch, noch den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Von ihm habe ich gelernt, dass es für eine Idee kein “zu alt” oder “zu spät” gibt.
Zuhause im Kreis Soest
In den Kreis Soest kam ich 1993. Die Entscheidung fiel, zugegeben, aus pragmatischen Gründen. Wir suchten die Mitte zwischen Dortmund und Arnsberg – der Arbeitsstätte meines Mannes Ludger – und fanden Werl-Büderich. Hier haben wir ein Zuhause, haben unsere Kinder großgezogen, zwei Söhne (24 und 23) und zwei Töchter (20 und 16).
Von der Sprecherin zum Kreistagsmitglied
So kam ich also zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Im Jahr 2000 bat mich der Kreisverband, seine Sprecherin zu werden. Meine ältere Tochter war gerade geboren, ich hatte meinen Arbeitsvertrag gekündigt, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen und nahm die Herausforderung an.
Es waren turbulente Zeiten: 2001 trat nach der Afghanistan-Abstimmung des Rostocker GRÜNEN-Parteitags die gesamte Soester Kreistagsfraktion aus der Partei aus – wir standen von einem auf den anderen Tag ohne Mandat da. Zur nächsten Kommunalwahl 2004 haben wir von vorn angefangen und die Liste komplett neu aufgebaut. Auch ich hatte einen Platz – und erhielt einen Sitz im Kreistag.
Vision für die Zukunft des Kreises Soest
Seither sind drei Legislaturperioden vergangen. Unsere Fraktion hat in diesen Jahren für soziale Ausgewogenheit, für Natur- und Artenschutz, für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Kreis Soest gefochten. Wir wollen das weiter tun, in einem starken Team, das sich der Dringlichkeit unseres Handelns angesichts der Klimakrise absolut bewusst ist.
Unsere Vision ist ein Kreis Soest, der energieautark ist und seine Bürger direkt an den damit verbundenen wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen beteiligt. Wir begreifen die Herausforderungen als einen Paradigmenwechsel, der am ehesten gelingen kann, wenn wir auch hier in unserem Kreis mit verkrusteten Strukturen brechen und uns trauen, neue Wege zu gehen.
Dieser Umbruch ist nicht auf den Energiewandel begrenzt, er betrifft unsere sozialen Gefüge, unsere heimische Wirtschaft, die Digitalisierung.
Zukunft gestalten: Landrätin für den Kreis Soest
2020 bewerbe ich mich um Ihre Stimme bei der Wahl zur Landrätin für den Kreis Soest. Lassen Sie uns gemeinsam neue Wege gehen und unsere Zukunft hier vor unserer Tür gestalten. Die Herausforderungen sind groß – packen wir sie an!